Prozessoptimierung

Effizientes Übersetzungsmanagement dank Integration mit Versionierungstools wie Git, SVN und DevOps

Graphische Darstellung von Versionskontrollsystemen

Viele Unternehmen nutzen Tools wie Git, Subversion (SVN) oder Azure DevOps von Microsoft zur Dateiversionierung. Damit ist ein agiles Arbeiten möglich und mehrere Personen können parallel an Dokumenten arbeiten. Diese Tools lassen sich aber auch dafür nutzen, um das Übersetzungsmanagement zu automatisieren und damit wertvolle Arbeitszeit und letztlich Kosten zu sparen. Neben UI-Strings und MadCap Flare-Projekten können über eine Anbindung an ein Versionierungstool auch andere textbasierte Dateien an das Übersetzungsbüro übermittelt und anschließend wieder empfangen werden.

Am Markt gibt es etliche Tools für die Dateiversionierung. Zu den bekanntesten zählen Git, Subversion (SVN) oder Azure DevOps von Microsoft. Sie unterscheiden sich leicht, haben aber eines gemeinsam: Mehrere Personen können parallel an Dokumenten arbeiten. Doch das ist nicht alles. Man kann sie auch zum Automatisieren des Übersetzungsmanagements nutzen. Je nach Tool und verwendeten Systemen beziehungsweise Ihren speziellen Anforderungen an den Workflow gibt es kleinere Unterschiede in der Funktionsweise/Verwendung. Letztlich wird von den technischen Experten im Übersetzungsbüro alles an Ihre Anforderungen angepasst. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf das verbreitetste Tool, Git, doch gilt das Gesagte grundsätzlich auch für die anderen Tools.  

Git für die Versionskontrolle von Software

Git ist ein Open-Source-Tool, das ursprünglich für die Versionskontrolle von Software entwickelt wurde. Es erlaubt mehreren Entwicklern gleichzeitig an ein und demselben Projekt zu arbeiten, indem sie eine lokale Arbeitskopie des kompletten Repositorys (und somit der Projektdaten) auf ihrem Rechner haben. Git ermöglicht es, Änderungen am Code zu verfolgen, diese zu jedem Zeitpunkt rückgängig zu machen, sie anderen zur Verfügung zu stellen und auch Änderungen von anderen Bearbeitern einzuholen. Diese Möglichkeit des agilen Arbeitens kann man sich auch für die Übersetzung zunutze machen.

Git für den agilen Übersetzungsprozess nutzen

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen bereits Git oder ein anderes der oben genannten Systeme nutzen, kann sich ein Übersetzungsbüro direkt mit einem darin befindlichen Repository verbinden, sofern es ein Translation Memory-System (TMS) verwendet, das eine solche Anbindung unterstützt. Nach Fertigstellung der Übersetzung landen die Dateien automatisch wieder auf der Plattform und stehen zur weiteren Verwendung bereit. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Zusammensuchen, Abspeichern, Komprimieren, manuelles Hin- und Herschicken und anschließendes Wiedereinpflegen von Dateien! Der gesamte Dateifluss läuft über Git, wobei die Dateien immer am selben Ort verbleiben. Gleichzeitig können Sie und Ihre Kollegen an Ihren lokalen Kopien weiterarbeiten, ohne Chaos bei den Versionen zu erzeugen.

Git-Anbindung: für viele Dateiformate nutzbar

Der klassische Anwendungsfall für Git sind Software-Texte. Doch Git ist keineswegs nur darauf beschränkt: Es ist für jedes textbasierte Dateiformat nutzbar. Dazu zählen beispielsweise MadCap Flare, Help&Manual, FrameMaker oder .json, .csv oder resx. Gerade bei umfangreichen Flare-Projekten mit Hunderten von Dateien vereinfacht dies das Übersetzungsmanagement enorm. Es ist kein zusätzliches Programm wie MadCap Lingo nötig, das Dateipaket muss für das Übersetzungsbüro nirgends separat hochgeladen werden, was neben dem Wegfall von Arbeit auch einen wichtigen Sicherheitsaspekt darstellt.

Weitere Vorteile einer Git-Anbindung 

Durch den direkten Datenaustausch via Git reduzieren sich manuelle Arbeitsschritte. Dies senkt neben dem zeitlichen Aufwand auch das Fehlerrisiko. Übersetzungsprozesse können dank Git-Anbindung schneller gestartet werden und sind flüssiger, straffer und effizienter. Kürzere Bearbeitungszeiten und damit schnellere Go-lives sind dadurch möglich. Und: Die Workflows sind flexibel und individuell an Ihre Anforderungen anpassbar. 

Git-Anbindung für Übersetzungen: einfach zu realisieren 

Ein weiterer Vorteil liegt in der kostengünstigen und unkomplizierten Umsetzbarkeit. Im Gegensatz zu anderen Schnittstellen ist eine Git-Anbindung relativ einfach und damit schnell realisierbar, vor allem, wenn Sie Git bereits in Ihrem Unternehmen in Verwendung haben. Für die Einrichtung ist kein Programmieraufwand nötig, sodass diese technisch rasch umgesetzt werden kann. Es muss lediglich ein Repository erstellt werden, auf das Sie und das Übersetzungsbüro Zugriff haben. Weiters müssen noch eine Ordnersturktur festgelegt und der Workflow definiert werden. Und schon kann’s losgehen mit dem agilen und effizienten Übersetzungsmanagement. 

 

Fragen zu Schnittstellen? Klicke hier und vereinbare ein Gespräch mit unseren Schnittstellenexperten, CEO Meinrad Reiterer und Ben Miller.

 

Titelbild © Adobe Stock

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