Prozessoptimierung

Die 5 größten Risiken beim Übersetzungsprozess – und wie sie minimiert werden können

Mann im Anzug hält eine Lupe in der Hand und schaut auf ein großes gelbes Warnsymbol mit Rufzeichen darin

Schneller, automatisierter und günstiger: So sollen die Übersetzungen von morgen am besten gestaltet sein. Dank des Vormarsches von KI und des damit einhergehenden Fortschritts von Machine Translation sollen Übersetzungsprozesse so agil und effizient wie möglich sein. Dabei wird jedoch gerne auf entscheidende Schritte vergessen, die für ein qualitativ hochwertiges Endergebnis unabdingbar sind. 

Wir fassen für Sie die fünf größten Risiken im Übersetzungsprozess zusammen, damit Sie Ihre Texte ohne Qualitätsverluste rasch und kostensparend übersetzen können. 

1. Unüberlegter Einsatz von Machine Translation 

Das wohl größte Risiko ist der unbedachte Einsatz von der am häufigsten in der Übersetzungsbranche eingesetzten KI: Machine Translation. MT kann zwar für viele Textsorten hilfreich sein, sollte aber auf keinen Fall als vollwertiger Ersatz für eine professionelle Humanübersetzung angesehen werden. MT-Systeme sind noch nicht in der Lage, kulturelle Nuancen und Unterschiede zwischen verschiedenen Sprachen und Zielkulturen zu verstehen. Daher können MT-Übersetzungen im besten Fall unnatürlich klingen und im schlimmsten Fall sogar fehlerhaft sein. Es gilt, genau herauszufinden, ob der Ausgangstext für Machine Translation geeignet ist und ob es gewisse Fachterminologie gibt, die eingehalten werden soll – selbstverständlich muss im Nachhinein überprüft werden, ob die Maschine diese in die maschinelle Übersetzung miteinbezogen hat. Auch wenn sich Ihr Text für MT eignet, ist es wichtig, nur einen qualifizierten Post-Editor ranzulassen, der den maschinellen Output Segment für Segment durcharbeitet und prüft, ob Bedeutungsnuancen, kulturelle Feinheiten und der Fachjargon eingehalten wurden. Vor allem bei sicherheitskritischen Texten wie im medizintechnischen Bereich kann Machine Translation ein mehr schlecht als rechtes Ergebnis liefern. Bei risikoreichen Texten oder bei Texten zu Marketingzwecken sollte lieber zu einer Humanübersetzung gegriffen werden eventuell sogar mit darauffolgender Revision, um für maximale Sicherheit und höchstmögliche Qualität zu sorgen. Achten Sie am besten darauf, dass die Übersetzungsagentur, die MT einsetzt, nach der ISO 18587 zertifiziert ist!  

2. Falsche Übersetzerwahl 

Eine der wichtigsten Komponenten des Übersetzungsprozesses sind die Menschen, die an Ihren Texten arbeiten. Es ist essenziell, Übersetzer oder Revisoren mit den erforderlichen Fachkenntnissen im jeweiligen Bereich auszuwählen, insbesondere bei Dokumenten aus regulierten Bereichen. Fachübersetzer beherrschen die präzise Terminologie eines Fachgebiets, kennen die korrekten Begriffe und Abkürzungen und vermeiden so Missverständnisse. Fehlerhafte Übersetzungen können in Risikobereichen erhebliche Konsequenzen haben Fachübersetzer sind sich dieser Risiken bewusst und arbeiten äußerst sorgfältig. Das Team der Übersetzungsagentur wählt Übersetzer und Revisoren, die an Ihren Texten arbeiten, sorgfältig und nach gewissen Kriterien aus. Außerdem arbeiten immer dieselben Übersetzer und Revisoren an Ihren Projekten: So lernen sie Ihre Texte und Produkte immer besser kennen 

3. Technische Schwierigkeiten 

Technische Probleme im Übersetzungsprozess sind zwar größtenteils vermeidbar, stellen aber dennoch ein potenzielles Risiko dar. Beispielsweise nutzen verschiedene Redaktionssysteme unterschiedliche Dateiformate, was zu Problemen beim Datenaustausch führen kann. Mithilfe einer Schnittstelle zwischen einem CAT-Tool und Ihrem Redaktionssystem kann das vermieden werden. Egal, welches System Sie nutzen – zu allen relevanten CMS-, PIM- und Redaktionssystemen, Sourcing-Plattformen oder unternehmensspezifischen Systemen lässt sich eine sichere Verbindung und Dateikompatibilität herstellen. Außerdem ist es wichtig, dass verschiedene Dateiversionen gespeichert werden, um im Falle von Dateiverlust auf eine vorherige Version zurückgreifen zu können. Versionierungssysteme wie GitHub machen dies beispielsweise möglich: Hier kann die Übersetzungsagentur umfassend beraten. Durch sorgfältige Planung, den Einsatz geeigneter Tools und eine regelmäßige Überprüfung der Workflows kann das Risiko technischer Schwierigkeiten also verringert werden. 

4. Terminologiemanagement und Konsistenz 

Obwohl eine saubere Terminologie bekanntlich kein Hexenwerk ist, sind Ressourcen für Terminologiearbeit innerhalb Unternehmen oft knapp. Dabei stellt inkonsistente Terminologie ein beträchtliches Risiko im Übersetzungsprozess dar, denn die Verwendung unterschiedlicher Bezeichnungen für denselben Begriff innerhalb eines Dokuments kann für große Verwirrung sorgen. In der Medizintechnik kann eine minimale Begriffsänderung bei der Bezeichnung eines Medikaments sogar schwerwiegende Folgen haben. Das Erstellen und regelmäßige Pflegen einer zentralen Terminologiedatenbank ist unerlässlich, denn Fachsprache entwickelt sich ständig weiter. Um das Risiko von terminologischen Inkonsistenzen zu minimieren, muss für einheitliche Terminologie gesorgt, sowie mit Fachübersetzen aus den jeweiligen Bereichen, die mit dem Fachjargon vertraut sind, zusammengearbeitet und eine umfassende Qualitätssicherung durchgeführt werden. 

5. Mangelnde Kommunikation 

In einer Übersetzungsagentur sorgen nicht nur die Übersetzer dafür, dass ein Text von Sprache A in die Sprache B übersetzt wird: Es gibt noch viele weitere Personen, die eine wichtige Rolle spielen. Projektmanager übernehmen neben vielen anderen Aufgaben die Kommunikation mit dem Auftraggeber sowie dem Übersetzer oder Revisor, das Localization-Engineering-Team kümmert sich um die technischen Gegebenheiten, und das Vendor-Relations-Team findet den passenden Übersetzer für Ihre Texte. Eine gute Kommunikation zwischen allen Parteien hat also einen wesentlichen Anteil am Gelingen des Übersetzungsprozesses und ist wichtig, um sicherzustellen, dass etwaige Probleme rechtzeitig gelöst werden können. Um das Risiko von Missverständnissen und Kommunikationsproblemen zu minimieren, ist es unabdingbar, dass der Auftraggeber seine Wünsche und Anforderungen an das Projekt klar und deutlich kommuniziert. Dazu gehört unter anderem die Definition der Zielgruppe, der Zweck der Übersetzung und etwaige gewünschte Formatierungsarbeiten, im Anschluss an der Übersetzung im Dokument passieren sollten. Das Team der Übersetzungsagentur stellt sicher, dass die nötigen Informationen vor dem Übersetzungsstart eingeholt werden, und sorgt für einen reibungslosen Austausch. Denn auch wenn die Automatisierung stetig voranschreitet: Menschlicher Kontakt und Kommunikation sind unersetzlich.  

Schlussfazit 

Auf den ersten Blick kann im Übersetzungsprozess so einiges daneben gehen: Risiken reichen vom überstürzten Einsatz von Machine Translation, über die falsche Übersetzerwahl bis hin zu technischen Komplikationen und Kommunikationsschwierigkeiten. Um diese Risiken zu minimieren, ist es fundamental, eine professionelle Übersetzungsagentur zu beauftragen, die über die erforderlichen Fachkenntnisse und Erfahrungswerte verfügt. Unser Rat: Im besten Fall ist diese Übersetzungsagentur auch noch ISO zertifiziert. Halten Sie die Augen nach der ISO17100 oder der ISO 9001 offen – sollten Sie Machine Translation einsetzen wollen, ist die ISO 18587 ein heißer Tipp, und wenn Ihr Unternehmen in der Life-Sciences-Branche ist, ist die ISO 13485 von großem Mehrwert. Mit diesem Wissen können Sie potenzielle Risiken im Übersetzungsprozess minimieren, sich zurücklehnen, und einen reibungslosen Ablauf genießen – bis Sie Ihre fertige Übersetzung erreicht! 

 

 

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Titelbild © Adobe Stock

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