Übersetzungseinkauf

7 Gründe, warum interne Übersetzungs­abteilungen einen echten Mehr­wert bringen

interne Übersetzungsabteilung„Echt, Übersetzer gibt es noch?“, „Aber es gibt doch Google Translate?“ – Sprüche, die wohl jeder, der in der Übersetzungs­abteilung arbeitet, kennt. Das zeigt: Wofür interne Übersetzungs­abteilungen da sind, ist oft unklar – und damit geht häufig fehlende An­erkennung einher. Doch in der Übersetzungs­abteilung steckt echtes wirtschaft­liches Potenzial. 

Was haben interne Übersetzungsabteilungen zu bieten?

 Die Benennungen der internen Übersetzungsabteilung sind vielfältig. Ob „Global Services“, „Sprachzentrale“, „Sprachendienst“ oder „Language Services“ – ihnen allen ist eine Sache gemein: Sie sorgen für den multilingualen Auftritt eines Unternehmens. 

Wir finden: Um die Anerkennung der internen Übersetzungsabteilung zu verbessern, sollte bereits beim Namen begonnen werden. Da die interne Übersetzungsabteilung ein echtes Vermögen in Form von Translation Memories, CAT-Grids, Terminologiedatenbanken und wertvollem Wissen verwaltet, sollten deren Mitarbeiter eher als „Language Asset Manager” denn als „Übersetzer” bezeichnet werden. In der Übersetzungsabteilung finden sich idealerweise Experten, die durch ihre Arbeit dem Unternehmen nicht nur beträchtliche Einsparungen ermöglichen, sondern auch für ein gutes Auftreten des Unternehmens nach außen sowie rechtliche Sicherheit sorgen. Wie genau das funktioniert, haben wir in 7 Punkten zusammengefasst: 

Asset-Management Funktion Nr. 1: Das Translation Memory

Die interne Übersetzungsabteilung verwaltet das Translation Memory – gut gepflegt ist das bares Gold wert. Denn wenn das CAT-Grid entsprechend verhandelt ist, wird jeder bereits übersetzte Satz nicht erneut verrechnet. Gut gepflegte Translation Memories können so für echte Kosteneinsparungen sorgen. Diesen Mehrwert beziffern große Unternehmen oft mit mehreren hunderttausend Euro im Jahr. Wer das TM dagegen nicht pflegt und den Überblick verliert, beauftragt unnötige Übersetzungen in großer finanzieller Höhe. So summieren sich schnell Kosten, die dem Controlling oft völlig unbemerkt bleiben. Aus der Pflege des Translation Memories ergibt sich folglich eine große Verantwortung, die das Unternehmen auf dem Weg zum Erfolg unterstützen kann. 

Asset-Management Funktion Nr. 2: Das CAT-Grid

Das CAT-Grid bezeichnet die preisliche Abstufung der zu übersetzenden Worte, entsprechend der Match-Rate im Translation Memory. Nur ein informierter Language Asset Manager kennt die Ausgangstexte und die Qualität der bestehenden Translation Memories gut genug, um mit dem Übersetzungsdienstleister ein sinnvolles CAT-Grid zu vereinbaren.

Asset-Management Funktion Nr. 3: Die Termdatenbanken

Die Termdatenbank ist so wie das Translation Memory eine wertvolle Datenbank, in der Potenziale für Qualitätssicherung und Kosteneinsparung stecken. Diese Potenziale können jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn die Datenbankeinträge qualitativ hochwertig sind. Mit viel Zeit und Sorgfalt kann die interne Übersetzungsabteilung dies sicherstellen und so einen Mehrwert fürs Unternehmen schaffen. Ist dies der Fall, kann sogar jeder Terminus mit einem Geldwert beziffert und so der Mehrwert der Datenbank in Geldbeträgen aufgezeigt werden. 

Asset-Management Funktion Nr. 4: Einheitliche Ausgangstexte

Eines der größten Einsparungspotenziale im Übersetzungsprozess ist bereits zu Beginn des Prozesses zu finden – nämlich bei der Erstellung von übersetzungsgerechten Ausgangstexten. Die interne Übersetzungsabteilung kann in diesem Fall ihre Kollegen in der Dokumentationsabteilung beraten und dem Unternehmen so bares Geld sparen.

Asset-Management Funktion Nr. 5: Qualitätsmanagement 

Die Qualität steht für Mitarbeiter der internen Übersetzungsabteilung stets an oberster Stelle. Sprache liegt ihnen am Herzen und damit auch die professionelle mehrsprachige Kommunikation des Unternehmens. Dadurch beeinflusst die interne Übersetzungsabteilung nicht nur das Unternehmensimage positiv. Gute Übersetzungen haben noch einen weiteren wertvollen Vorteil: Dieser besteht in der Vermeidung von Schadensfällen, verbunden mit teuren Haftungsrisiken, die im Worst Case durch fehlerhafte Übersetzungen verursacht werden können. Sollte es dennoch zu einem Schadensfall kommen, können gut strukturierte Mitarbeiter der internen Übersetzungsabteilung durch gute Prozessdokumentation und Metadaten Fehlern auf den Grund gehen, die Klage abweisen oder Regress fordern. 

Asset-Management Funktion Nr. 6: Leverage der Technologie

Wenn sich die Language Asset Managers mit den zur Verfügung stehenden Technologien wie CAT-Tools auskennen, können sie auch alle Funktionen zur Effizienzsteigerung nutzen, wie z.B. von Automatisierungen und Schnittstellen über Pseudo-Übersetzungen bis hin zum Einsatz von Makros.

Asset-Management Funktion Nr. 7: Datensicherheit

Als Experten in der Sprachindustrie nimmt die interne Übersetzungsabteilung darüber hinaus eine wichtige Rolle beim Schutz der Unternehmensdaten ein. Es steht in ihrer Verantwortung, den Unternehmen die Gefahren der ungesteuerten Nutzung kostenloser maschineller Übersetzungstools aufzuzeigen und sicherzustellen, dass sensible Dokumente nur über datensichere Wege mit Übersetzungsdienstleistern ausgetauscht werden.

Potenzial erkannt – doch wie kann meine Abteilung diesen Wert beweisen?

Die Potenziale der internen Übersetzungsabteilung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens sind groß. Doch häufig werden sie von anderen Abteilungen und vor allem der Geschäftsführung nicht gesehen. Um den Wert der Übersetzungsabteilung zu verdeutlichen, empfehlen wir vor allem eines: Dokumentieren Sie! Machen Sie die Geschäftsführung gezielt darauf aufmerksam, welchen Mehrwert Sie leisten, indem Sie alle Einsparungen, die Sie fürs Unternehmen generieren und jeden Vorteil, den die Abteilung bringt, sorgsam festhalten. So schaffen Sie eine Verhandlungsgrundlage, auf deren Basis Sie Ihr Team unterstützen und langfristig die Zukunft Ihrer Abteilung sichern können.

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Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.

Titelbild: © MEINRAD

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