Er hat für alles die passende Lösung: Senior Projektmanager Lukas Reiterer betreut mit Fingerspitzengefühl und Erfahrung Neukunden bei MEINRAD, hilft Kollegen mit seinem Fachwissen und behebt jedes noch so knifflige Computer-Problem. Im Interview verrät er, worauf er besonders viel Wert legt, was ihn motiviert und klärt über die Rolle des Senior Projektmanager in einem Übersetzungsbüro auf.
Was sind deine Aufgaben bei MEINRAD?
Meine Aufgaben sind sehr vielfältig, lassen sich aber grob in drei Bereiche einteilen: die Beratung von Neu- und Stammkunden, die interne Wissensweitergabe und das Lösen von IT-Problemen.
Vor allem die Beratung von Neukunden ist unglaublich wichtig, damit wir gleich von Anfang an den maßgeschneiderten Workflow für den Kunden finden. Das lösungsorientierte Denken hört jedoch nie auf, sondern geht bei der Betreuung der Stammkunden weiter. Als Senior Projektmanager in einem Übersetzungsbüro ist es außerdem meine Aufgabe, meine Kollegen zu unterstützen und meine Erfahrungswerte und mein Wissen weiterzugeben. Das geht zumeist auch Hand in Hand mit dem Lösen von IT-Problemen, für die ich im Unternehmen die erste Anlaufstelle bin.
Klingt nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit. Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Ich glaube, so etwas wie einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir gar nicht. Was in der Regel immer gleich ist, ist das morgendliche Checken der E-Mails und das anschließende Sortieren nach Dringlichkeit. Danach folgt entweder die intensive Kommunikation mit Neukunden, die Betreuung von Kundenprojekten oder die Vorbereitung und Durchführung interner sowie externer Schulungen und zwischendurch immer wieder mal ein Einsatz als IT-Feuerwehr. Das klingt vielleicht erst einmal nach einem wilden Durcheinander, aber das Ziel ist immer das gleiche, nämlich den Kollegen, Kunden und Übersetzern ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Zu meinen Aufgaben zählt auch das Besuchen von Kunden. Denn E-Mails und Telefonate sind zwar gut, aber persönliche Treffen sind meist noch besser. Sich für den Geschäftspartner Zeit zu nehmen und darüber zu sprechen, wie wir ihn bei der täglichen Arbeit unterstützen können, ist uns ein besonderes Anliegen. Bei Kundenbesuchen bietet sich uns zudem die Gelegenheit, die Produkte – das sind ja vielfach komplexe technische Maschinen – zu besichtigen und die Funktionsweise kennen zu lernen. Das hilft einem PM dann auch bei Rückfragen von Übersetzern.
Du hast den Senior Projektmanager angesprochen. Wieso braucht es denn überhaupt Senior Projektmanager bei MEINRAD? Und wie bist du einer geworden?
Das war eine langsame Entwicklung. Ich habe im Jahr 2012 bei MEINRAD begonnen und anfangs nur einfache Vorbereitungsarbeiten gemacht und andere im Projektmanagement unterstützt. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch gar nicht bewusst, dass mich das Projektmanagement so begeistern wird. Ich habe mich dann immer tiefer in die Materie eingearbeitet. Viel gelernt habe ich vor allem, wenn ich Meinrad über die Schulter gesehen habe. Als Gründer von MEINRAD hat er ein unglaublich gutes Gespür für die Bedürfnisse der Kunden. Da versucht man natürlich, sich so viel wie möglich abzuschauen.
Meine Begeisterung für Software bringt mich aber immer wieder auch dazu, selbst Tools und Funktionen auszuprobieren. Mit den Jahren hat sich dann einfach eine breite Wissensbasis entwickelt, weshalb ich im vergangenen Jahr zum Senior Projektmanager wurde.
Kommen wir noch einmal zu den Neukunden: Angenommen, ich melde mich bei MEINRAD, weil ich Übersetzungen brauche. Wie geht es dann weiter?
Zu Beginn muss ich hier gleich sagen, dass es kein Patentrezept für den richtigen Umgang mit Neukunden gibt. Kein Kunde ist wie der andere, was die Tätigkeit als Senior PM ja so spannend macht. Ich kann aber einige allgemeine Punkte erwähnen, die häufig vorkommen.
Alles steht und fällt damit, zunächst einmal die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden herauszufinden. Dazu findet meist ein längeres Telefonat statt. Ich kläre zum Beispiel ab, mit welchen Systemen, Workflows und Programmen der Kunde arbeitet. Dementsprechend unterschiedlich sehen die Arbeitsschritte auf unserer Seite aus. Eine weitere Frage ist, ob beim Kunden einzelne Mitarbeiter in irgendeiner Form mitwirken sollen und möchten, beispielsweise an Termdatenbanken oder als interne Revisoren. Wenn ja, muss definiert werden, wie dieser Prozess aussehen soll, damit möglichst wenig Aufwand entsteht und es für die Mitarbeiter praktikabel ist. Weiters gilt es zu überlegen, ob die Texte sich für den Einsatz von maschineller Übersetzung in Kombination mit Post-Editing eignen oder nicht. Oder lassen sich vielleicht Prozesse automatisieren? Diese beiden Punkte würden die Kosten senken. Das sind jetzt die wichtigsten Punkte, aber es gibt noch einiges mehr zu berücksichtigen, etwa, ob der Kunde über die Übersetzung hinaus noch Leistungen benötigt. Aber das ist eben sehr individuell.
Abgesehen von der Neukundenbetreuung und dem Projektmanagement bist du ja auch in der IT tätig. Was sagst du zur Anweisung “Have you tried turning it off and on again”?
Das kann tatsächlich manchmal schon helfen. Zumeist steckt aber etwas mehr dahinter, vor allem bei einer recht komplexen Serverlandschaft, wie wir sie bei MEINRAD haben. In enger Zusammenarbeit mit unseren Localization Engineers kümmere ich mich um die anfallenden Probleme und Wartungsarbeiten, die Windows oder unseren Server betreffen. Das kann eine Software sein, die sich nicht mehr öffnen lässt oder das Einrichten von Postfächern. Es ist vielfach so, dass scheinbare Kleinigkeiten äußerst langwierig in der Behebung sind. Beziehungsweise ist es auch ein Teil meiner Arbeit, sicherzustellen, dass unsere Software auf jedem PC auf dem neuesten Stand ist. Dadurch können wir garantieren, dass wir immer so produktiv wie möglich arbeiten und die neuesten Funktionen verwenden.
Ich bin aber auch privat ein Computer-Freak (lacht). Ich habe einfach großen Spaß am Lösen von Problemen. Wenn es richtig knifflig ist und ich viel herumprobieren muss, gehe ich voll auf.
Was motiviert dich, was macht einen erfolgreichen Tag für dich aus?
Pizza Nr. 22 bei meinem Lieblingsitaliener. Nein, Spaß beiseite. Wenn ich gute Lösungen für die Kunden finde und sie beraten kann, ist das auf alle Fälle toll und motiviert mich. Wenn ich es darüberhinaus noch schaffe, mit dem Kunden auf eine persönliche Ebene zu kommen und neben der geschäftlichen auch eine menschliche Beziehung aufbaue, ist das noch schöner. Und natürlich beflügelt es mich, wenn ich ein langwieriges Computer-Problem lösen oder meine Kollegen unterstützen kann.
Und dabei wolltest du ja ursprünglich gar nicht in dieser Branche arbeiten, oder? Du hast ja eigentlich Psychologie studiert?
Ja, richtig. Ich habe 2008 drei Monate in England gelebt und dort meine Frau kennengelernt. Nach dem Abschluss meines Studiums 2012 bin ich dann nach England übersiedelt und habe mich dort nach einer Arbeit im sozialen Bereich umgesehen. Gleichzeitig habe ich bei MEINRAD begonnen. Ehe ich mich versah und eigentlich ohne, dass ich es wollte, wuchs ich immer mehr in meine Rolle als Projektmanager hinein. Was also als Übergangslösung begonnen hat, ist heute mein absoluter Traumjob. Ich wollte ursprünglich nie etwas mit Sprachen machen, und heute spreche ich täglich Englisch. Ob mit Übersetzern, Kunden, meiner Frau oder meinem Hund. Das Leben steckt halt voller Überraschungen!
Deine Eltern und deine beiden Schwestern arbeiten ja auch im Unternehmen. Wie ist es für dich, so eng mit deiner Familie zusammenzuarbeiten?
Das ist sehr schön, ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Natürlich kracht es auch einmal – das lässt sich bei einer so engen Zusammenarbeit einfach nicht vermeiden. Dadurch, dass wir alle sehr proaktiv und lösungsorientiert sind, arbeiten wir unmittelbar nach ihrer Entstehung an Konflikten. Das stärkt unseren Zusammenhalt privat wie beruflich. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang.
Dürfen wir noch etwas Privates fragen? Du bist im Vorjahr Papa geworden. Wie schaffst du es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen?
Das funktioniert sehr gut. MEINRAD ist es sehr wichtig, dass alle Mitarbeiter Zeit für ihre Liebsten haben und so wurde auch von Firmenseite der Papa-Monat unterstützt. Das ermöglichte es mir, von Anfang an so viel Zeit wie möglich mit meinem Sohn zu verbringen. Das war mir sehr wichtig. Dieses Jahr folgen noch zwei Monate Karenz. Dadurch, dass MEINRAD eine große arbeitszeitliche Flexibilität bietet und meine Familie hinter mir steht, ist das alles zum Glück kein Problem und ich freue mich auf die Zeit mit meinem Sohn.
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.
Titelbild: © MEINRAD