Die Aufgabenbereiche bei MEINRAD sind so vielfältig wie das Team selbst. Als Vendor Relations Managerin ist Christina Rathmayer für die Zusammenarbeit mit Freiberuflern zuständig. Was genau sie da macht, erzählt Christina im Interview.
1. „Vendor Relations Managerin” – das ist ja ein interessanter Job-Titel. Was macht man da denn so?
Vendor steht für Lieferant. Lieferanten sind bei MEINRAD all jene, die Sprachdienstleistungen für uns erbringen – also freiberufliche Übersetzer, Revisorinnen und Post-Editoren. Kurz gesagt bin ich also für die Beziehung mit selbstständigen Sprachdienstleistern zuständig. Mein Aufgabenfeld reicht vom Recruiting- und Onboarding-Prozess neuer Dienstleisterinnen über die Qualitätssicherung aktueller bis hin zur Pflege der Beziehung mit jenen, die schon bis zu 25 Jahre mit uns zusammenarbeiten.
2. Und seit wann machst du das?
Ich gehöre seit Anfang 2018 zu MEINRAD – obwohl es mir eigentlich so vorkommt als wäre ich schon viel länger Teil des Teams :). Im August 2018 habe ich dann das Vendor Relations Management übernommen.
3. Wie sieht denn der Arbeitsalltag einer Vendor Relations Managerin aus?
Ob per E-Mail, per Telefon oder über unser virtuelles Büro Sococo – mein Alltag als Vendor Relations Managerin besteht aus dem Kontakt mit neuen und bestehenden Dienstleisterinnen. Eine möglichst enge und persönliche Beziehung mit den Übersetzern ist für uns extrem wichtig, denn es lockert den Arbeitsalltag auf und fördert die Qualität unserer Dienstleistungen. Konkret sieht das so aus: Ich kontaktiere neue Übersetzer, antworte auf Bewerbungsschreiben, führe Erstgespräche, stelle Referenzschreiben aus, gebe und sammle Feedback zur Zusammenarbeit und so weiter. Neben diesen alltäglichen Aufgaben besteht das Vendor Relations Management zu einem großen Teil auch aus operativer Planung.
4. Operative Planung? Wie kann man sich das vorstellen?
Unsere Kunden arbeiten gerne mit Stammübersetzern zusammen. Um das zu ermöglichen, müssen wir uns regelmäßig mit vorausschauenden Fragen beschäftigen. Solche Fragen sind beispielsweise:
- Welche Übersetzungsprojekte sind wann und in welchem Umfang geplant?
- Wie stark sind unsere (Stamm-) Übersetzer und Revisoren ausgelastet?
- Haben wir genug Übersetzer und Revisoren für die benötigten Sprachpaare, mit dem passenden Fachwissen im jeweiligen Fachgebiet, mit genug Kapazität?
Nur durch ausgereifte Planung kann man sich den Bedürfnissen der Kunden anpassen und sicherstellen, dass die gewünschten Übersetzerinnen freie Kapazitäten haben. Das funktioniert nicht, wenn die Übersetzer total überlastet sind. Denn dann leidet entweder die Lieferpünktlichkeit oder die Qualität – das möchten wir natürlich unbedingt vermeiden! Und selbstverständlich wollen wir auch, dass unsere Dienstleistungspartner gerne mit uns zusammenarbeiten. Ich denke, dass sich nur so langfristige und beidseitig erfolgreiche Beziehungen entwickeln.
5. Themenwechsel: Ich hab gehört du stehst gerne früh auf und trinkst keinen Kaffee! Verrätst du uns dein Geheimnis?
Haha wer hat denn das ausgeplaudert? Aber ja, es stimmt tatsächlich. Ich bin immer eine der ersten im Büro und genieße die ruhige Zeit am Morgen. Den für viele unverzichtbaren Kaffee lasse ich dabei aus – er schmeckt mir einfach nicht! Mein Geheimnis, wie ich trotz Kaffeeverzicht morgens produktiv sein kann? Ich gehe unglaublich gerne früh zu Bett und versuche sieben bis acht Stunden Schlaf zu bekommen. Da ist das frühe Aufstehen nur noch halb so schlimm!
6. Zurück zum Vendor Relations Management. Was denkst du, ist das Wichtigste in deiner Aufgabe als Vendor Relations Manager?
Künstliche Intelligenz und maschinelle Übersetzung werden in der Übersetzungsbranche immer wichtiger. Für uns ist das eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine Chance, die Möglichkeiten der Technik optimal auszuschöpfen. Was uns jedoch trotz des Trends zur künstlichen Intelligenz am Herzen liegt: unsere Menschlichkeit beizubehalten. Und genau hier liegt ein Schwerpunkt meiner Arbeit im VRM. Ein Beispiel dafür ist das „persönliche” Erstgespräch mit neuen sowie Feedbackgespräche mit bestehenden Übersetzerinnen. Beide Gespräche finden in unserem virtuellen Büro per Video-Konferenz statt. Für uns ist bei jeder Zusammenarbeit wichtig, dass man Stimme und Gesicht des Gesprächspartners kennt. Wir wollen vermeiden, dass man jahrelang zusammenarbeitet, ohne sich jemals gesehen oder gehört zu haben. Der Idealfall ist natürlich, wenn man sich persönlich trifft. Doch das ist in unserer internationalen Branche gar nicht mal so leicht. Umso mehr freue ich mich jedes Mal, wenn Übersetzer Bescheid geben, wenn sie in Österreich sind und wir uns auf einen Kaffee treffen können.
Zum Thema Menschlichkeit im Vendor Relations Management werde ich im Oktober auch einen Vortrag bei der Meet Central Europe in Prag halten. Genaueres dazu erzähle ich euch gerne später!
7. Neben deiner Tätigkeit als Vendor Relations Managerin bist du auch noch im Marketing und als In-House Linguistin tätig. Klingt so, als hättest du viele Interessen!
Ja, das stimmt. Meine Interessen sind breit gefächert. Die Kombination der Tätigkeiten hilft mir, das große Ganze in unserer Branche besser zu verstehen. Als In-House Linguistin weiß ich beispielsweise, welche Herausforderungen auf Übersetzer, Revisoren und Post-Editorinnen zukommen. Ich kann mich gut in ihre Lage hineinversetzen. Die Mischung meiner Tätigkeiten bei MEINRAD bringt also viele Vorteile.
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.