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Bist du Dolmetscher oder Übersetzer?

Übersetzen

Die Begriffe Dolmetscher und Übersetzer werden im Alltag meist synonym verwendet. Doch tatsächlich unterscheiden sich die beiden Berufe wesentlich. Kennen Sie den Unterschied? Wenn nicht, empfehlen wir weiterzulesen. Im folgenden Artikel grenzen wir die Begriffe voneinander ab.

Übersetzen = Dolmetschen? 

Übersetzern und Dolmetschern ist grundsätzlich eine Sache gemein: Sie beide übertragen auf professioneller Ebene eine oder mehrere Fremdsprachen in eine andere Zielsprache. Vor allem deshalb werden die Begriffe oft synonym verwendet oder einfach das Wort „übersetzen“ als Bezeichnung für beide Tätigkeiten gebraucht. 

Tatsächlich ist dabei aber die Rede von zwei verschiedenen Tätigkeiten und Berufen – auch wenn es oft vorkommt, dass ein Dolmetscher zusätzlich als Übersetzer arbeitet oder umgekehrt.

Dolmetschen = mündlich

Dolmetschen findet in der Regel mündlich statt. Dabei wird Gehörtes mündlich von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache übersetzt. Das klassische Bild eines Dolmetschers ist der Konferenzdolmetscher, der simultan zum Beispiel einen Vortrag in seiner Kabine dolmetscht. Diese direkte, also unmittelbare Übertragung des gesprochenen Worts nennt sich Simultandolmetschen. Ebenso kann auch konsekutiv gedolmetscht werden. Konsekutivdolmetschen heißt, dass der Dolmetscher sich Notizen macht, während gesprochen wird, um anschließend in einer Redepause in die Zielsprache zu dolmetschen. Dolmetschen kann aber auch über gesprochene Sprache hinausgehen: Der Gebärdensprachdolmetscher dolmetscht das gesprochene Wort in Gebärdensprache und umgekehrt. 

Typische Einsatzbereiche für Dolmetscher sind: 

  • Konferenzen
  • Krankenhäuser
  • Gerichtsverhandlungen
  • Behörden
  • Bildungseinrichtungen

Übersetzen = schriftlich 

Ein Übersetzer ist hingegen beim geschriebenen Wort zuhause. Er arbeitet mit schriftlichen Texten verschiedenster Art. Dabei kann es sich um literarische Werke, Bedienungsanleitungen, Rechtstexte, Softwareoberflächen-Texte, Kochrezepte oder anderes handeln. Viele Übersetzer haben sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert und weisen neben ihren Übersetzerfähigkeiten auch Expertise im jeweiligen Themenbereich auf. 

Unter den Übersetzern finden sich zwei Berufstypen: Der freiberufliche Übersetzer, der im Homeoffice bzw. in seinem eigenen Büro für verschiedene Kunden oder Übersetzungsagenturen arbeitet, und der festangestellte „In-House“-Übersetzer, der nur für eine bestimmte Firma tätig ist. Dies hat Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit Übersetzern. In den meisten Übersetzungsbüros und Übersetzungsagenturen wird sowohl mit freiberuflichen Übersetzern als auch mit festangestellten Übersetzern zusammengearbeitet. Mehr über Übersetzungsbüros und -agenturen können Sie hier nachlesen

Verschiedene Studiengänge 

Da sich die beiden Berufe grundsätzlich in ihrer Tätigkeit unterscheiden, werden sie auch an Hochschulen in Form von verschiedenen Studiengängen gelehrt und gelernt. So wird im Übersetzerstudium vermittelt, wie schriftliche Texte analysiert und in einer anderen Sprache formuliert werden, damit diese dem jeweiligen Zielpublikum entsprechen. Dabei geht es folglich nicht nur um die Übersetzung einzelner Wörter, sondern um den gesamten Textaufbau, die Gestaltung eines Textes und die Kernaussage des Textes. Genaues Arbeiten ist dabei Pflicht. Im Dolmetscherstudium geht es um die Fähigkeit, gesprochene Texte schnell zu verstehen, zu analysieren und zu strukturieren, damit diese anschließend in der Zielsprache mündlich wiedergegeben werden können. Persönliche Fähigkeiten wie Spontanität und der Umgang mit Druck sind für diesen Beruf unerlässlich. 

Dolmetscher und Übersetzer: Darum sind sie so wichtig

Ob Übersetzer oder Dolmetscher – beide haben einen wichtigen Job: Sie machen die Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Kulturen erst möglich. In einer zunehmend globalisierten Welt ist dies eine zentrale Voraussetzung für ein friedliches und erfolgreiches Miteinander. 

 

Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.

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