Ein riesiges Event rund um Machine Translation, künstliche Intelligenz, Terminologie, RegEx und memoQ – das ist das memoQfest. Dieses Jahr fand die Konferenz bereits zum zehnten Mal statt. Klar, das konnte sich das Team MEINRAD nicht entgehen lassen. So begaben sich Ben Miller, Julia Madl und Andrea Gutwein voller Vorfreude auf die Reise zum memoQfest nach Budapest und kehrten mit spannenden Eindrücken und neuesten Erkenntnissen zu Entwicklungen in der Übersetzungsbranche zurück.
Ein gelungener Start
Schon bei der Ankunft in Budapest wurde eines schnell klar: Lokalisierung steckt in wirklich jedem Bereich des Alltags. Denn schon beim Abheben von Forint bei einem Geldautomaten in Budapest, fiel ein kleiner Lokalisierungsfehler auf: Die Option „Ja“ war rot und die Option „Nein“ grün hinterlegt – ein Faux-Pas, der dem deutschsprachigen Benutzer Kopfschmerzen bereiten kann. Wir finden: Ein wirklich motivierender Auftakt für das memoQfest.
Mit einem mitreißenden Vortrag zum Thema Artificial Intelligence eröffnete Jost Zetsche ganz offiziell die diesjährige Konferenz und schon fanden wir uns auf einem beeindruckenden Event wieder, das von außergewöhnlichen Ausstellern, interessanten Präsentationen und einem unterhaltsamen Rahmenprogramm lebte.
memoQ-Nutzer aus allen Bereichen trafen aufeinander
Das diesjährige memoQfest beherbergte unterschiedlichste Besucher, die aus der ganzen Welt angereist waren, um sich über die neuesten Trends und Entwicklungen der Übersetzungssoftware zu informieren. Zu dem internationalen Publikum zählten unter anderem die memoQ-Crew sowie viele bekannte Trainer. Darüber hinaus konnten wir unter den zahlreichen LSPs und freiberuflichen Übersetzerinnen, die die memoQ-Konferenz besuchten, auch einige unserer liebsten Stammübersetzer entdecken.
Nicht zuletzt war die Konferenz ein Treffpunkt für technische Redakteure, TMS-Betreiber und -Entwicklerinnen (zum Beispiel XTRF und Plunet) sowie Spiele-Lokalisierer und memoQ-Nutzer aus den verschiedensten Branchen.
Von allgemeinen Themen bis hin zu echten Geheimtipps
Neben übergeordneten Keynote Präsentationen, wie dem Vortrag von Miklos Urban zum Thema Supporting a data-driven MT program in memoQ, gab es die Möglichkeit, sich zu vertiefenden Master Classes anzumelden. Da diese teilweise zeitgleich stattfanden, teilten wir uns auf, um keinen der spannenden Vorträge zu verpassen. Besonders hervorzuheben waren dabei die Präsentationen der Trainerinnen Angelika Zerfaß, Marie Blanke und Ágnes Varga.
Alle Vorträge konnten mit einzigartigen Informationen und neuen, wichtigen Erkenntnissen überzeugen. Dennoch gab es in diesem Jahr vor allem zwei große Schlagwörter, die überall eine große Rolle spielten: Machine Translation und künstliche Intelligenz.
So ging es in den Vorträgen unter anderem um die verschiedenen Arten von MT und darum, was MT und künstliche Intelligenz für Übersetzerinnen, Übersetzung und Projektmanager bedeuten kann. Außerdem lernten wir ein paar wertvolle Tipps und Tricks zur statistischen Auswertung der Brauchbarkeit von MT-Engines. Insgesamt lieferten uns die Informationen zu Machine Translation und künstliche Intelligenz nützliche Denkansätze, die uns sicherlich auch in Zukunft weiter begleiten und unterstützen werden.
Eine der größten Bereicherungen für die Anwender waren darüber hinaus die vielen Vorträge über weniger bekannte Optionen und Funktionen in memoQ. Wir erhielten Tipps von den Profis, die uns den Arbeitsalltag erleichtern und mit deren Hilfe wir Zeit und Nerven sparen. Aufschlussreich war vor allem der Input zur automatischen Terminologiextraktion und die Vorträge und Master Classes zum Thema RegEx. Eine Einführung in die faszinierende Welt der regulären Ausdrücke, die in vielen Bereichen von memoQ Anwendung finden, eröffnete uns neue Blickwinkel und Denkanstöße. Bereits jetzt ist absehbar, dass uns die neuen Kenntnisse wertvolle Flexibilität beim Erstellen von Filtern, Auto-Translatables, Taggen von nicht zu übersetzenden Inhalten sowie beim Suchen und Ersetzen schenken.
News rund um memoQ
Spannend waren außerdem die Einblicke in die Neuerungen bei memoQ selbst. Das Unternehmen wächst und verändert sich stetig. Die Firma wurde beispielsweise vor Kurzem von Kilgray zu memoQ umbenannt und plant neue Standorte in Japan und Kanada. Auch allgemeine Verbesserungen, die in jeder Version zum Tragen kommen, wurden präsentiert. Dieses Jahr wurde das Projektmanagement über die Weboberfläche verschönert. In den Bereichen Konnektivität (MT, Integrationen, Server-to-Server-Workflow) und Serveradministration (Server Rollback) wurden weitere Verbesserungen präsentiert.
Unser Gesamteindruck: Spannende Informationen, Networking, Showeinlagen und gute Stimmung
Tänzerische Showeinlagen, Talkshows und eine Freddie Mercury-Imitation: Für Unterhaltung neben den Vorträgen wurde allemal gesorgt. Bei gutem Essen, einer Tombola und kleinen Goodies konnte selbst der starke Regen die ausgelassene Stimmung nicht trüben.
Darüber hinaus boten sich bei den vielen kleinen Events in beeindruckenden Locations, wie dem Restaurant beim Burgpalast oder dem Nationalmuseum, zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken mit Personen aus verschiedensten Branchen.
Unser Fazit: Sowohl für unsere memoQfest-Neulinge Julia und Andi, als auch für den Veteranen Ben (der sich inzwischen einen memoQ-God-Mode-Pin verdient hat) war die Konferenz spannend und aufschlussreich. Das Event konnte nicht nur mit fesselnden Themen in den Vorträgen und Master Classes punkten, sondern darüber hinaus mit viel Unterhaltung und interessanten Gesprächen überzeugen.
Bis nächstes Jahr also, liebes memoQfest!
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.