Sie sind nicht sichtbar, ihre Auswirkungen sind aber phänomenal. Die Rede ist von Schnittstellen im Übersetzungsprozess. Durch individuelle Lösungen und Anbindungen können Kunden Texte automatisiert an das Übersetzungsbüro übermitteln und auf ebensolchem Weg wieder retour bekommen. Ganz ohne menschliches Zutun. Das spart Zeit und oft auch Nerven.
Ein großer Teil des Aufwands, den Unternehmen für Übersetzungen haben, liegt im Bereich Administration. Fragen, die sich die Zuständigen bei jedem Projekt stellen müssen:
Klassische Übersetzungsmanagement-Workflows sind daher oft eines: mühsam. In der Regel werden die benötigten Texte aus diversen CMS- oder Redaktionssystemen händisch herauskopiert und per E-Mail an das Übersetzungsbüro geschickt. Nach der Übersetzung erfolgt eventuell noch ein interner Check von Mitarbeitern in den diversen Niederlassungen, was bedeutet, der Text muss per Mail an diese Kollegen geschickt werden. Nach vielleicht mehreren Runden des Hin und Hers landen die Texte schließlich wieder beim Zuständigen, der sie mit Copy-and-Paste ins System einfügt. Das geht auch einfacher – nämlich mit Schnittstellen.
Dank moderner Schnittstellentechnologie ist es möglich, den gesamten Übersetzungsmanagement-Prozess zu automatisieren, zu vereinfachen und komfortabel und reibungslos zu gestalten. Einfach den Computer machen lassen und stressfrei zur Übersetzung kommen, lautet die Devise. Durch die Nutzung von Schnittstellen erreicht man:
Eine Schnittstelle ist eine Verbindungsstelle zwischen zwei miteinander in Beziehung stehenden informationsverarbeitenden Systemen, über die der Austausch von Daten erfolgt.
In Bezug auf Übersetzungen bedeutet das: Ein CMS- oder PIM-System oder auch ein einzelner Austauschordner auf Kundenseite „kommuniziert“ mit den Systemen des Übersetzungsbüros und tauscht (voll-)automatisch Übersetzungsdaten aus.
Diese Kommunikation basiert auf den sogenannten APIs (application programming interface), die die Entwickler der Programme bereitstellen. Das ist aber nur die halbe Miete. Damit sich die unterschiedlichen Systeme miteinander austauschen können, müssen sie gewissermaßen eine gemeinsame Sprache sprechen. Dazu ist ein Programmcode nötig, der die verschiedenen API-Befehle des einen Systems für das andere System verständlich macht, und umgekehrt. Einfach ausgedrückt sagt der Code den beiden Schnittstellen, was sie tun sollen und wie der Datenaustausch von statten gehen soll. Das kann je nach den verfügbaren Funktionen der APIs, Bedürfnissen und Kundenwünschen variieren, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Der große Vorteil von Schnittstellen liegt in der Automatisierung und Vereinfachung des Datenaustausches. Als Kunde können Sie direkt in Ihrer gewohnten Softwareumgebung arbeiten. Entweder, die zu übersetzenden Inhalte werden von Ihnen direkt aus dieser Umgebung an das Übersetzungsbüro übermittelt, oder, das System erkennt automatisch, wenn neuer zu übersetzender Inhalt bereitsteht und überträgt diesen an das Übersetzungsbüro. Dort wird er bearbeitet und später wieder rückübermittelt. Kurzum: Ein optimaler Workflow zwischen Kunde und Übersetzungsbüro kann geschaffen werden. Zudem ist Sicherheit garantiert, denn die Verbindungsprotokolle sind verschlüsselt.
Daraus ergibt sich, dass die Einrichtung und Nutzung von Schnittstellen vor allem dann sinnvoll ist, wenn ein CMS- oder PIM-System verwendet und regelmäßig mehrsprachiger Inhalt benötigt wird. Voll ausschöpfen lässt sich das Potenzial von Schnittstellen auch bei dynamischen Websites mit laufenden Updates. Die individuellen Möglichkeiten sind vielfältig – ein weiteres Anwendungsbeispiel wäre, dass Texte automatisiert an das Übersetzungsbüro geschickt, dort sofort und ohne das Zutun eines Projektmanagers maschinell übersetzt werden und wenige Augenblicke später wieder beim Kunden landen. Dies könnte beispielsweise nützlich sein, wenn man den Inhalt eines Textes nur grob wissen möchte oder um zu überprüfen, wie das Layout in der Zielsprache aussehen würde (Stichwort: Pseudo-Übersetzung).
Sie arbeiten mit einem CMS- oder PIM-System und möchten die Vorteile von Schnittstellen nutzen? Besprechen wir am besten gemeinsam Ihre Möglichkeiten!
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.
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