Mit dem biologischen kommt das digitale Virus. Tausende Menschen arbeiten wegen des Coronavirus im Home-Office. Viele Unternehmen waren darauf IT-mäßig nicht vorbereitet, auch die Mitarbeiter nicht. Das birgt Sicherheitsrisiken, die Cyber-Kriminelle schamlos zum Datenklau ausnutzen. Hacker-Angriffe haben in der Krise Hochkonjunktur. Daher muss im Home-Office das gleiche Sicherheitsniveau erreicht werden, wie im Büro. Worauf man besonders achten sollte, haben wir zusammengefasst.
Es ist der Albtraum schlechthin für jedes Unternehmen: Hacker dringen ins Firmennetzwerk ein und stehlen vertrauliche Informationen oder legen den gesamten Betrieb lahm. Um dieses Horrorszenario zu verhindern, versucht man, die internen Netzwerke mittels verschlüsselter Verbindungen, Antiviren-Programmen und Firewalls vor unberechtigtem Zugriff und Cyber-Attacken zu schützen. Da gilt es schon in Nicht-Corona-Zeiten eine Menge zu bedenken. Durch Corona wurden nun aber quasi über Nacht Zigtausend Menschen zu Telearbeitern. Das überrumpelte viele Firmen. Sie mussten binnen weniger Tage die Möglichkeiten zur Heimarbeit für all ihre Mitarbeiter schaffen. Und wenn in der Kürze der Zeit nur improvisierte Sicherheitslösungen gefunden wurden, wird die Sache problematisch: Zusätzlich zum biologischen Erreger kämpft man dann vielleicht auch noch gegen digitale.
Grundsätzlich ist Home-Office heutzutage keine große Schwierigkeit mehr. Man braucht einen zentralen Firmen-Server, auf den alle Mitarbeiter zugreifen können, ohne dass sie sich im firmeninternen Büro befinden müssen. Alle Daten werden auf diesem Server gespeichert. Der Zugriff darauf ist passwortgeschützt. Das ist auch bei MEINRAD so. Wir setzen seit Jahren auf die Entkopplung der Arbeitsplätze von den beiden Bürostandorten Wolfsberg und Graz (wiewohl wir vor Corona natürlich auch die Büros nutzten) und sind nun dementsprechend gut organisiert und gesichert kollektiv ins Home-Office gesiedelt. Wenn aber alles ganz schnell gehen muss, ist es ein Balanceakt, die Arbeitsfähigkeit und Verfügbarkeit des Unternehmens zu erhalten, gleichzeitig jedoch Vertraulichkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Zu denken, als kleine Firma ist man für Hacker eher uninteressant, ist ein großer Irrglaube. Große Firmen mit riesigen Datenbeständen sind in der Regel sehr gut gesichert, was für Hacker Zeit und Aufwand bedeutet. Daher sind kleine Firmen, vor allem wenn sie Sicherheitslücken haben, eine verlockende, weil leichtere, Beute.
Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Auch beim Schutz vor Cyber-Kriminalität. Daher gibt es einiges, was man tun kann, um Datenmanipulation oder Malware im Unternehmensnetz zu verhindern.
Sollten Sie ein verdächtiges E-Mail erhalten und es zur Abklärung an die IT-Abteilung Ihrer Firma schicken wollen, so achten Sie darauf, im Betreff einen entsprechenden warnenden Titel zu wählen. Allzu leicht kann es nämlich passieren, dass man gedankenverloren doch auf einen Link klickt, weil das Mail von einem vertrauten Absender – in diesem Fall einem Kollegen – kommt.
Sollte man die Befürchtung haben, auf einen falschen Link geklickt zu haben, gilt: Sofort Meldung erstatten und nicht abwarten, bis sich etwaige Viren munter im Firmennetzwerk ausbreiten. Das kann jedem passieren! Wichtig ist, schnell zu reagieren und auch Kollegen davon zu erzählen, damit diese sensibilisiert werden.
Ein weiterer Aspekt im Home-Office ist der Datenschutz. Zugriff auf Hard- und Software sowie die Daten dürfen aus rechtlichen Gründen nur Sie als Mitarbeiter haben. Gerade jetzt, wo möglicherweise mehrere Personen im Haushalt von zuhause aus arbeiten, ist es wichtig, dass geschäftlich genutzte Endgeräte wie Laptops vor dem Zugriff unbefugter Personen geschützt sind (dazu zählt auch der Partner). Denn auch im Home-Office müssen Datenschutz und berufsspezifische Verschwiegenheitspflichten gewahrt werden.
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.
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