MEINRADs Blog

Mensch­lichkeit als zen­traler Wert in der Über­setzungs­branche – Hannah Herz­bergers Ziel als neue MEINRAD COO

Geschrieben von Meinrad Reiterer | 4. Oktober 2019

Mit neuen Struk­turen gehen neue Heraus­forder­ungen einher. Dazu gehört auch die Stelle des COO – der Chief Operations Officer. Dieser Heraus­forder­ung stellt sich Hannah, die die neue Orga­nisation von MEINRAD mit­entwickelt hat. Worauf sie als COO eines wachsenden Übersetzungs­büros besonders viel Wert legt, und was es mit den Ver­änderungen bei MEINRAD auf sich hat, erzählt Hannah im Inter­view.

Du wurdest vor kurzem zum COO ernannt. Erstmal: Gratuliere! Erzähl uns doch wie sich das ergeben hat.

Dankeschön, das ist alles noch recht neu. MEINRAD ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen und da hat unsere alte Struktur irgendwann einfach nicht mehr ausgereicht. Deshalb haben wir eine neue Struktur entwickelt. Das Besondere daran ist, dass diese sehr flach und sozusagen auf unsere individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Das hat den Hintergrund, dass wir nicht daran glauben, dass es ein Modell gibt, das für alle Unternehmen funktioniert, sondern wir wollten uns etwas ganz Eigenes basteln.

Die Inspiration für unsere neue Struktur haben wir in einigen Ideen aus „Reinventing Organizations“ gefunden. Das ist ein Konzept, das dazu auffordert, organisatorische Strukturen und Praktiken zu überdenken und nach neuartigen Prinzipien auszurichten. So sollen Leben und Arbeiten in Organisationen zum Positiven verändert werden.

Die Rolle des COO spielt in unserer neuen Struktur eine sehr wichtige Rolle als Informationsknotenpunkt. Das bedeutet aber nicht, dass diese Person wirklich alles wissen muss. Vielmehr geht es darum, Plattformen für den Austausch zu schaffen, neugierig zu sein und alle anderen Rollen im Unternehmen zu unterstützen und zu beraten. Da mir diese Aufgaben sehr viel Spaß machen und für diese Position viel Erfahrung im operativen Bereich gefragt ist, fiel die Wahl auf mich. Ich freue mich sehr, nun diese Position zu erfüllen.

Du hast erzählt, dass MEINRAD sich momentan in einer starken Wachstumsphase befindet. Was ist dabei für dich als COO zu beachten?

Für mich als COO ist dabei vor allem Eines besonders wichtig: Die Menschlichkeit. Ich bin seit fast sechs Jahren Teil des MEINRAD-Teams und unabhängig davon, ob wir uns gerade in einer Wachstumsphase befinden oder nicht, steht für uns immer der Mensch im Mittelpunkt. Das betrifft nicht nur das interne Teamwork, sondern auch die Zusammenarbeit mit Dienstleistern oder Kunden.

Natürlich beschäftigen wir uns derzeit auch viel mit dem Wachstum, daher auch die neue Struktur, aber unseren Fokus – nämlich unseren Partnern das Leben zu erleichtern und ihnen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern – möchten wir trotzdem nicht verlieren. Mein Ziel als COO ist, diesen Blickpunkt weiterhin zu bewahren und mir stets bewusst zu machen, dass bei jeder Entscheidung, die wir treffen, das Wohl unserer Kunden im Vordergrund steht.

Wie sieht denn dein Arbeitsalltag als COO aus?

Um ehrlich zu sein, gibt es für mich momentan noch gar keine richtige Arbeitsroutine. Meine neue Rolle gibt es erst seit knapp einem Monat und daher bin ich aktuell noch dabei, mich einzufinden und in die neuen Aufgaben hineinzuwachsen.

Meine Aufgaben und mein Verantwortungsbereich sind zwar grob definiert, die Details darf ich mir jedoch selbst überlegen. Das Schöne am COO-Dasein ist, dass ich jetzt vieles umsetzen kann, wovon ich schon lange träume. Ich kann über meinen Tellerrand hinausschauen und auch in Bereiche des Unternehmens hineinschnuppern, von denen ich bis jetzt nur wenig mitbekommen habe. Ich kann Prozesse optimieren, neugierig sein und viel Neues lernen. Dabei ist es mir aber sehr wichtig, den direkten Kontakt mit unseren Kunden und Übersetzern nicht zu verlieren und auch im Projektmanagement weiterhin am Ball zu bleiben.

Vom 8.10. - 11.10.2019 findet die MadWorld Europe in Dublin statt. Deine Kollegin Andi und du haltet dort einen Vortrag mit dem Titel „The Ins and Outs of MadCap Flare Project Translation“. Verrätst du uns, worum es dabei gehen wird?

Ja, ich freue mich schon sehr auf die Konferenz und unseren Vortrag. Eine kleine Sneak-Peak gebe ich gern: Bei unserem Vortrag geht es darum, wie der Übersetzungsprozess eines Flare-Projekts bei uns konkret aussieht. Die Zuhörer werden erfahren, worauf bei Flare-Projekten besonders zu achten ist und welche Informationen wir als LSP brauchen, um das Projekt reibungslos abzuwickeln. Es werden außerdem viele Tipps und Tricks dabei sein, wie man ein Flare-Projekt von Grund auf für den Übersetzungsprozess optimieren kann.

Jetzt aber genug mit den ganzen seriösen Themen: Du hast MEINRAD-CEO Eva im Studium kennengelernt. Ihr habt doch bestimmt einige Abenteuer erlebt ;-) Erzählst du uns davon?

Genau, wir haben uns im ersten Englisch-Kurs des Studiums kennengelernt. Die Wahrheit ist aber, dass wir uns nicht auf Anhieb so gut verstanden haben, wie man heute meinen möchte. Erst viel später im Studium haben wir uns angefreundet und seitdem gehen wir durch Dick und Dünn.
Durch Eva habe ich auch meinen Job bei MEINRAD bekommen, obwohl sie selbst damals noch nicht bei MEINRAD gearbeitet hat. Das hat sich tatsächlich ganz zufällig ergeben. Ich habe Eva erzählt, dass ich gerne einen neuen Job hätte und sie hat prompt Meinrad angerufen und ihm von mir erzählt. Einen Monat später hatte ich meinen ersten Arbeitstag und nun, fast sechs Jahre später bin ich COO – so kann es manchmal kommen.

Bei MEINRAD bist du als Expertin für Israel-Reisen bekannt. Wie kommt es dazu?

Ich habe für zehn Monate in Jerusalem gelebt – daher kommt der Ruf wahrscheinlich. Während dieser Zeit bin ich natürlich durch das Land gereist und kenne daher viele schöne Ecken.
Besonders interessant war zu sehen, wie unterschiedlich die größeren Städte im Land sind. Tel Aviv ist beispielsweise eine sehr aufgeschlossene und moderne Stadt, während man in Jerusalem viel mehr die Spannungen und Konflikte spürt – und das obwohl die Städte nicht weit voneinander entfernt sind. Ich habe mich in Jerusalem aber trotzdem äußerst wohl gefühlt und verstehe, wieso sich Israel in den letzten Jahren zu einem Trend-Reiseland entwickelt hat.
Was ich jedoch nicht verstehe ist der Hype um das Baden im Toten Meer. Wobei „Baden” nicht das richtige Wort ist. Es ist eher ein Schweben und man muss aufpassen, dass man nicht unabsichtlich untertaucht oder Wasser schluckt. Das Wasser ist auch nicht wirklich eine Abkühlung, sondern fühlt sich auf der Haut eher schwer an. Aber das empfindet vermutlich jeder anders. Nichtsdestotrotz freu ich mich jetzt schon auf meinen nächsten Israel-Urlaub!

Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.