Betriebsanleitungen, Handbücher und Co eignen sich in der Regel gut für die maschinelle (Vor-)Übersetzung. Wer von künstlicher Intelligenz profitieren möchte, hat vier Möglichkeiten, Machine Translation in der Übersetzung von technischen Dokumentationen einzusetzen. Wir erklären die Vor- und Nachteile von Gratis-Tools, Pro-Versionen, Self-Service-Portalen von Übersetzungsbüros und der externen Auftragsvergabe an Übersetzungsagenturen.
Machine Translation Tools haben längst im Arbeitsalltag Einzug gehalten. Was vor ein paar Jahren eher nur von Übersetzungsbüros und Übersetzern mit Skepsis ausprobiert wurde, ist heute gängige Praxis, wenn man beispielsweise eine interne Korrespondenz nachvollziehen möchte. Mit ein paar Mausklicks versteht man sämtliche Sprachen dieser Welt. Und die Tools werden besser und besser. Was liegt also näher, als Google Translate, DeepL & Co auch für technische Übersetzungen zu verwenden?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Technische Texte wie Handbücher, Online Hilfen oder Betriebsanleitungen eignen sich meist gut für Machine Translation, sofern die Voraussetzungen gegeben sind und die entsprechende Vorarbeit geleistet wurde. Sie weisen in der Regel folgende Eigenschaften auf:
Das macht eine technische Dokumentation zu einem idealen Kandidaten für die maschinelle (Vor-)Übersetzung. Am besten führen Sie eine Ausgangstextanalyse durch, um zu erfahren, ob Ihre Texte für Machine Translation geeignet sind.
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Aber Achtung: Besonders jene im Unternehmen, die nicht direkt mit Übersetzungen zu tun haben, meinen vielfach, man kann die Übersetzungskosten drastisch senken, wenn man künftig einfach alles maschinell übersetzt. „Das wird schon passen“, ist meist der Beginn von katastrophaler Qualität. Für alle externen Dokumente, die eine professionelle Textqualität voraussetzen, ist Machine Translation nur in Kombination mit Post-Editing empfehlenswert. Zu groß ist das Risiko einer fehlerhaften Übersetzung (Stichwort: Haftungssicherheit). Nach wie vor sind MT-Tools nämlich weit davon entfernt, einwandfreie Ergebnisse zu liefern. Aber: Sie können hilfreich sein und die Zeit und Kosten für Übersetzungen wesentlich reduzieren und die Produktivität steigern.
Im Unternehmen haben Sie, je nach Ihren Ansprüchen, vier Möglichkeiten, Machine Translation einzusetzen:
Die naheliegendste Möglichkeit ist die Nutzung von Gratis-Tools im Internet. Das geht schnell und unkompliziert und der Text wird einfach mit Copy-and-Paste eingefügt. Besonders, wenn man nur wenige Sätze übersetzen möchte und die Kontrolle intern erledigen kann, ist dies unter Umständen eine praktikable Lösung. Der Preis dafür ist aber nicht so niedrig, wie es auf den ersten Blick scheint: Letztendlich bezahlen Sie mit Ihren Daten. Bei Gratis-Tools bleibt der Datenschutz auf der Strecke und man weiß nicht, wo die eingegebenen Sätze „landen“, was bei heiklen Dokumenten ein nicht unwesentliches Problem darstellt. Es ist in etwa so, als würden Sie den Text ausdrucken und auf die Straße werfen, sodass ihn jeder lesen kann.
In Sachen Datenschutz ist man hier auf der sicheren Seite. Egal ob DeepL oder Amazon MT, die Tools sind erschwinglich und liegen preislich ähnlich. Sofern Sie nicht selbst ein CAT-Tool nutzen, muss mit Copy-and-Paste gearbeitet werden. Das kann vor allem bei größeren Textmengen mühsam und fehleranfällig sein. Auch hier bedarf es im Anschluss einer Person im Unternehmen, die das Post-Editing durchführt. Die Nachteile: Es wird kein Translation Memory aufgebaut und die MT-Software kann nicht trainiert werden. Fazit: Mit kostenpflichtigen Pro-Versionen können Sie durchaus kleinere Textbausteine Ihrer Betriebsanleitung übersetzen – aufs Post-Editieren nicht vergessen!
Eine weitere Möglichkeit tut sich mit Shared Economy auf, also der Nutzung der Software von Übersetzungsbüros. Ein Übersetzungsbüro nimmt viel Zeit und Geld in die Hand, um in Sachen Machine Translation immer auf dem neuesten Stand zu sein. Es testet laufend neue Tools und verfügt darüber hinaus über moderne Technologie wie CAT-Tools. Davon kann man profitieren, in dem man sich quasi einmietet. Mit einer solchen Lösung müssen Sie sich als Kunde nicht um die Wartung oder Sonstiges kümmern und können im Idealfall ohne lange Bindung sofort risikolos die Vorteile genießen. Diese sind:
Die Nutzung eines Self-Service-Portals ist einfach und bequem: Sie laden die Datei hoch und je nach Textumfang haben Sie das maschinell vorübersetzte Dokument binnen weniger Minuten im Ausgangsformat wieder bei sich. Sie müssen sich im Anschluss nur mehr um das fachgerechte Post-Editing kümmern. Und falls die Kapazitäten einmal nicht ausreichen oder eine benötigte Sprache intern nicht abgedeckt wird, können Sie rasch und unkompliziert die Hilfe des Übersetzungsbüros in Anspruch nehmen.
Mit den bisher genannten Möglichkeiten wird vermutlich nicht der gesamte Übersetzungsbedarf in der technischen Dokumentation abgedeckt werden. Vor allem bei großen Textmengen oder wenn im Unternehmen keine Post-Editing-Ressourcen bzw. Post-Editing Know-how zur Verfügung stehen, ist der komfortabelste Weg die externe Auftragsvergabe an einen Sprachdienstleister mit Machine Translation Know-how und Fachübersetzern mit Post-Editing Kompetenz. Stellen Sie sicher, dass die Übersetzungsagentur die Qualität ernst nimmt und im Idealfall nach ISO 13587 (Post-Editing) zertifiziert ist. Laut dieser Norm muss die Qualität einer maschinellen und anschließend von Menschenhand editierten Übersetzung mit einer Humanübersetzung vergleichbar sein.
Zudem bietet die Zusammenarbeit mit einem technischen Übersetzungsbüro den Vorteil, dass das Translation Memory für Sie aufgebaut und die Machine-Translation-Software trainiert wird. Und sollte sich ein Text einmal doch nicht für Machine Translation eignen, wird ein professioneller Sprachdienstleister darauf hinweisen. Falls die Übersetzungsqualität gefährdet ist, besteht die Möglichkeit, auf eine Humanübersetzung umzusteigen. So gehen Sie auf Nummer sicher, wenn Sie Ihre Betriebsanleitung übersetzen lassen möchten.
Sie möchten von den Vorteilen der maschinellen Übersetzung bei Ihren technischen Dokumenten profitieren? Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Interesse am Self-Service-Portal haben oder wir Sie mit MT+Post-Editing-Übersetzungen unterstützen können.
Die im Text gewählten personenbezogenen Bezeichnungen sollen sich ausdrücklich auf alle Geschlechter in gleicher Weise beziehen. Soweit im Text die männliche Form gewählt wurde, geschah dies aufgrund der besseren Lesbarkeit. Hintergründe zu unserer Entscheidung finden Sie in unserem Artikel So lebt MEINRAD das Thema Gleichberechtigung und gendergerechte Sprache.
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