WordPress ist eines der beliebtesten Systeme für die Verwaltung von Websites. An und für sich ist WordPress nicht auf mehrsprachige Websites ausgelegt. Aber: Es gibt einige Plugins wie WPML, die auch einen internationalen Website-Auftritt ermöglichen. MEINRAD erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, eine WordPress-Seite mittels WPML von einem Übersetzungsbüro übersetzen zu lassen – und zwar einfach und unkompliziert.
Rund 40 % aller Websites basieren auf WordPress. Das Open-Source-Content-Management-System, das es auch ohne Programmierkenntnisse erlaubt, Websites zu erstellen, wird von Privatpersonen ebenso verwendet, wie von großen Unternehmen. Wer seine Website allerdings auch in anderen Sprachen veröffentlichen möchte, wird schnell feststellen, dass dies per se von WordPress nicht unterstützt wird. Es gibt jedoch eine Reihe von Plugins, mit deren Hilfe es möglich ist. Eines davon ist WPML.
WPML (WordPress Multilingual) ist das älteste und gängigste Plugin für die professionelle Webseitenübersetzung. Es sorgt dafür, dass WordPress mehrsprachig läuft. Mit WPML können Inhalte in verschiedenen Sprachen erstellt und übersetzt werden (über 40 Sprachen sind möglich). Zudem enthält es Funktionen für die Übersetzungsverwaltung und ein Schnittstelle für die professionelle Übersetzung von Inhalten. Aber der Reihe nach!
Beim manuellen Workflow gibt es zwei Möglichkeiten:
Das WPML Plugin ist dafür konzipiert, dass man direkt in der Oberfläche übersetzen kann. Davon ist aber eher abzuraten, wenn man mit einem Übersetzungsbüro zusammenarbeitet, weil man so kein Translation Memory nutzen kann. Das WPML Plugin erlaubt aber auch den manuellen Export und Import von Dateien. Es ist also möglich, xliff-Dateien zu erzeugen und diese an das Übersetzungsbüro zu schicken. Die übersetzten Dateien müssen dann wieder händisch ins System rückimportiert werden. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich vor allem dann, wenn nur wenig übersetzt werden soll oder bei statischen Websites, bei denen keine laufenden Aktualisierungen vorgesehen sind.
Wer regelmäßig Content zu übersetzen hat, für den lohnt es sich, über die Nutzung der Schnittstelle nachzudenken. WPML enthält nämlich eine komplette API zur Anbindung an Übersetzungssysteme, darunter das CAT-Tool memoQ. Das heißt, hier kann mit einem minimalen Aufwand eine Anbindung realisiert werden, die schnell startklar ist.
Ist die Verbindung zwischen WordPress und dem System des Übersetzungsbüros hergestellt, können die xliff-Dateien automatisch über die Schnittstelle ausgetauscht werden. Das bedeutet für Sie:
Das Beauftragen von Übersetzungen direkt in WordPress ist unkompliziert. Es kann auch von Personen ohne Vorkenntnisse durchgeführt werden.
Tipp: Es gibt auf Websites Texte, die man im Browser nicht sieht (Menüs, Metatexte, Keywords etc.), die aber auch übersetzt werden müssen. Diese können in WordPress oft ein wenig versteckt sein, sodass sie mitunter nicht so einfach zu finden sind. Dies betrifft aber nur die erste Übersetzung. Daher tut man gut daran, vor dem Go-Live der Website ein bisschen Zeit zum Überprüfen einzuplanen, ob auch alle Inhalte übersetzt sind.
Auch die Installation des WPML-Plugins ist grundsätzlich recht einfach. Idealerweise sollte sie von derjenigen Person durchgeführt werden, die auch die Website betreut. Gute Anlaufstellen zur Beratung sind auch Übersetzungsbüros mit Expertise bei der Übersetzung von Wordpress-Seiten.
Noch ein Wort zu Lizenzierung: WPML ist grundsätzlich gratis. Um es aber aktuell halten zu können (und das empfiehlt sich aufgrund etwaiger Sicherheitslücken), ist eine Lizenz nötig. Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Übersetzungsbüro, vielleicht besitzt es eine solche Lizenz, die es Ihnen zur Verfügung stellen kann.
Titelbild: © Adobe Stock